Wie im Spielbericht von Höchst angekündigt, bin ich einen weiteren Schritt in der Zeit zurück gegangen und habe die Schlacht von Wimpfen nachgespielt!
Die Schlacht bei Wimpfen fand am 6. Mai 1622 zwischen den Armeen von Georg Friedrich von Baden-Durlach (auf Seiten von Friedrich V. von der Pfalz) und Graf Johann Tseracles von Tilly (der im Dienst der katholischen Liga für den Kaiser kämpfte) statt.
Auftakt
Wir befinden uns in der kurfälzischen Phase des dreißigjährigen Krieges. Nach der kurzen Regierungszeit Friedrichs V. von der Pfalz als böhmischer König, seiner Flucht ins Exil und dem kaiserlichen Bann seiner Person marschierte Tillys Armee der katholischen Liga in die Pfalz ein und verwüstete das Land. Ernst von Mansfeld, Kriegsunternehmer/Söldnergeneral/Kondottiere, führte seine Armee in die Pfalz, um Tilly und die katholische Liga hinauszuwerfen. Sein ungleicher Kompagnon Christian von Braunschweig brachte ebenfalls eine Armee mit, die ihm zur Seite stand. Zu diesem Zeitpunkt, im Frühjahr 1622, betrat ein dritter protestantischer Heerführer die Bühne, der untrennbar mit der Schlacht bei Wimpfen verbunden ist: Georg Friedrich, Markgraf von Baden-Durlach.
Als er 1622 dem Kaiser den Krieg erklärte, war Georg Friedrich von Baden-Durlach bereits 49 Jahre alt, was ihn von vielen anderen Heerführern seiner Zeit unterscheidet. Zuvor hatte er Baden seit der Jahrhundertwende regiert. Und auch das hat er auch rege gemacht: Er initiierte ein ausgeklügeltes Zivilgesetzbuch, gründete eine Landesbank, schrieb ein Militärtraktat für seine Söhne, führte einige Reformen durch und so weiter. Und zwischendurch jagte er und las 59 Mal die Bibel.
Er wusste, dass er gute Arbeit leisten musste, um sein Volk glücklich und die Wirtschaft seines Landes stark zu halten, denn es gab das kleine Problem der Besatzung Oberbadens. Im Jahre 1594 hatte Georg Friedrichs älterer Bruder Oberbaden besetzt, mit der Begründung, dass ihr Cousin, der Oberbaden regierte, schwer überschuldet und generell eine Schande für die Familie war (wenn euch dieser Text noch nicht genug langweilt, tut euch einen Gefallen und lest über Eduard Fortunat von Baden-Baden. Wow.).
Offizielle des Kaiserreichs sahen das anders. Vor allem war man nie glücklich, wenn sich Adelige innerhalb des Reichs einfach so an ihren Nachbarn bedienten. Als sich die Stabilität im ganzen Reich verschlechterte, wurde dies immer mehr zu einem Problem. Georg Friedrich erkannte dies und begann, Bündnisse mit protestantischen Städten in der Schweiz einzugehen und eine Armee anzuheuern. Die Spannungen zwischen ihm (ein langjähriges Mitglied der protestantischen Union bis zu deren Auflösung 1621) und der Katholischen Liga nahmen zu, als Tilly und sein Heer der katholischen Liga durch die Pfalz und im Grunde bis vor die Haustür Georg Friedrichs marschierte.
Früher oder später würde es zum Krieg kommen. Angesichts der Tatsache, dass Mansfeld und Christian von Braunschweig ihre Armeen in die Pfalz führten, um Tilly zur Strecke zu bringen, schien es ein guter Zeitpunkt, dem Kaiser den Krieg zu erklären. Georg Friedrich von Baden-Durlach dankte zugunsten seines Sohnes ab, um die Gefahr für seine Familie zu minimieren, im Falle eines kaiserlichen Verbots ihre Erbländer zu verlieren, nahm seine Armee und ging, um sich Mansfelds Armee anzuschließen.
Bei der Schlacht von Mingolsheim (27. April 1622), wo der Söldnerführer Tillys Armee eine empfindliche Niederlage beibrachte, war Baden-Durlach noch nicht dabei.
Anstatt jedoch zusammenzuhalten, teilten Mansfeld und Baden-Durlach ihre Armeen wieder auf, als Mansfeld mit seiner Armee die wichtige Festung Ladenburg belagern wollte. Baden-Durlachs Armee blieb in der Nähe von Wimpfen zurück, um Tillys Armee im Auge zu behalten. Nach der heftigen Niederlage bei Mingolsheim war Tilly ziemlich nervös und rief die spanische Armee unter Cordoba zur Unterstützung herbei. Cordoba trieb seine Männer in einem Gewaltmarsch an Mansfeld vorbei und schloss sich Tilly, ohne dass die protestantischen Kommandeure davon wussten, an. Da sie wussten, dass Mansfelds große Armee abwesend war, überquerten Cordoba und Tilly schnell den Neckar, um die Armee von Baden-Durlach zur Schlacht zu stellen. Der Markgraf freute sich über die Gelegenheit zur Schlacht, doch statt einiger demoralisierter Bayern sah er sich dem vereinten Heer der Katholischen Liga und der Spanier gegenüber.
Das Szenario
Die Protestanten haben eine starke defensive Position, während die spanisch/ligistische Armee zahlenmäßig im Vorteil ist, und ihre Infanterie ist zum größten Teil kampferprobter als die protestantische Infanterie. Ziel ist es, die feindliche Armee zum Rückzug zu zwingen.
Das Szenario stammt aus dem kürzlich erschienenen „Twilight of Divine Right“-Szenariobuch „To the Peace of the Pyrenees“. Natürlich musste ich es ein wenig anpassen, damit es den „In Deo Veritas“-Regeln entspricht. Zum Beispiel hat ToDR Regeln für „kleine Einheiten“, während IDV nur zwischen „Brigaden“ und „Detachements“ unterscheidet. „Kleine Einheiten“ im Sinne von ToDR liegen natürlich irgendwo in der Mitte zwischen diesen beiden Kategorien. Das ist aber kein großes Problem. Alles, was zu tun ist, ist ein wenig Anpassung der Kampfwerte und so weiter. Oder man behandelt 1, 2 kleine Einheiten wie eine vollständige Brigade. Oder man wertet sie als „Raw“ anstatt als „Trained“. Es gibt da mehrere Möglichkeiten, alles kein Problem.
Eines der komplizierteren Dinge ist die Behandlung der Wagenburg im Zentrum des Szenarios. Ich habe gelesen, dass die Infanterie dahinter nicht wirklich in der Lage war, Feinde durch die Wagenburg zu bekämpfen, und dass die Kämpfe von mit Piken und Dornen bewehrten Wagen mit Musketieren im Inneren geführt wurden. Jetzt hätte ich etwas wie im Höchst-Szenario machen können und eigenständige Musketiere einsetzen können, um die Wagen zu bemannen. Dashinter würde Infanterie mit reduzierter Feuerkraft sitzen und so weiter. In diesem Situation wäre es auch sinnvoll gewesen, aber ich entschied mich, es einfach zu halten und bei dem Szenario zu bleiben, wie es geschrieben steht (in dem die Wagenburg als Verschanzung aufgeführt ist, die eigenständig auf Gegner zu ihrer Front feuert).
Die wichtigste Änderung, die ich vorgenommen habe, besteht darin, dass ich Streiffs Kavallerieflügel in einen linken und einen rechten Flügel teilte. Die allermeisten Berichte von der Schlacht erzählen von Kavallerie auf beiden Seiten der badischen Armee, auch nachdem der größte Teil der Kavallerie nach rechts umpositioniert worden war. Also übergab ich diesen neuen linken Flügel (einschließlich der Brigade der Musketiere im Wald) an Pfalzgraf Friedrich von Valdenz-Sponheim. Nach dem Saints in Armor Playbook befehligte er an diesem Tag den protestantischen linken Flügel, und dieser sah auch ziemlich so aus, wie ich das hier im Spiel darstelle. Genaueres zu den Armee-Aufstellungen:
Die Armeen
Die Armee Baden-Durlachs:
Das Heer von Georg Friedrich von Baden-Durlach bestand hauptsächlich aus Infanterie, mit starker Artillerie und – ganz einzigartig – einer Wagenburg mit speziell angefertigten …na ja, Kriegswagen. Die Berichte über die Wagenburg von Baden-Durlach variieren, aber hauptsächlich werden die Wagen als mit Hechten und kleinen Mörsern ausgestattet beschrieben. Seine Armee war knapp an Kavallerie, so dass Mansfeld einen Teil seiner Kavallerie bei Baden-Durlach zurückließ. Vermutlich, weil sie für seine Armee von größerem Nutzen sein würden als für die Belagerung einer Festung.
Zentrum (Baden-Durlach):
In der Wagenburg: 5x Infanteriebrigade, 2x schwere Feldkanonen
Garnisoniert in Obereisesheim: 1x Infanteriebrigade
Rechter Kavallerieflügel (Streiff):
4x Kürassierbrigade
Linker Kavallerieflügel (Valdenz):
2x Kürassierbrigade
Am Waldrand: 1x Infanteriebrigade (nur Musketiere)
Die spanisch-ligistische Armee:
Rechter Flügel (Cordoba):
3x Kürassierbrigade, 2x Infanteriebrigade, 1x Schwere Feldkanone, 1x kleine Infanteriebrigade (2.Linie))
Linker Flügel (Tilly):
1. Linie: 3x Tercios, 1x Schwere Feldkanone, 1x Kürassierbrigade, 1x eigenständige Kürassierkompanie
2. Linie: 1x Kavalleriebrigade, 1x kleine Infanteriebrigade, 1x Infanteriebrigade
Das Spiel
Runde 1 beginnt mit der ersten gezogenen Angreiferkarte (wie üblich), und wie üblich hat der spanische Flügel Vorrang bei der Führung des Angriffs. Cordoba schickt seine Kavallerie die Flanke entlang und direkt in die Musketiere, die entlang des Waldrandes Stellung bezogen haben.
Im Feuergefecht und anschließenden Handgemenge erweisen sich die Infanteristen (nicht zuletzt aufgrund ihrer vorteilhaften Position) als widerstandsfähig gegen den Kavallerieangriff. Die andere spanische Kürassierbrigade zögert, sich dem Kampf anzuschließen, da ihnen gegenüber protestantische Kürassiere stehen.
Ganz zu Recht, denn Valdenz (der Flügelkommandant) schickt seine Kürassiere zur Unterstützung der Musketiere. Es kommt zu einem Kavalleriegeplänkel.
Hier ein Überblick über die ersten Spielzüge:
Zur badener Linken kämpfen die spanische und badische Kavallerie (und die Musketiere). Währenddessen duelliert sich die Artillerie beiderseits, allerdings ohne große Auswirkung.
Dies geht einige Runden lang so weiter, während die Kavallerie hin und her kämpft. Die Musketiere müssen schwer einstecken und werden zurück in den Wald geworfen.
Als beide Seiten erkennen, dass die Geschütze nicht viel ausrichten, kehrt Cordoba zu den Infanterielinien zurück und befiehlt seinen Männern, anzugreifen. Tilly auf der linken Seite tut dasselbe. Links wie rechts auf spanisch-ligistischer Seite bleibt der Großteil der zweitem Linie (Spanisch: 1 kleine Infanteriebrigade, Ligisten: 1 kleine Infanteriebrigade, 1 Kavalleriebrigade) als Reserve zurück.
Bald ist man auf Musketenreichweite herangerückt und entlang der gesamten Wagenburg kommt es zu Feuergefechten.
Plötzlich reißt eine große Explosion einen der Wagen auseinander, was Panik unter der protestantischen Infanterie auslöst und Goltsteins Regiment die Flucht ergreifen lässt. Irgendwie muss ein Pulvermagazin entzündet worden sein.
Dies reißt natürlich ein großes Loch in die protestantische Verteidigungslinie, und wagemutigere katholische Brigaden ziehen in den Nahkampf. Die meisten halten sich jedoch in Musketenreichweite zurück, da die Wagenburg ein ziemlich imposantes Hindernis darstellt.
Zur protestantischen Linken schwankt die Pattsituation leicht zugunsten der protestantischen Armee, als eine der spanischen Kürassierbrigaden die Flucht in Richtung Hinterland antritt.
Da die Musketiere in den Wäldern unter ziemlichem Druck stehen, schwenken die nun freien protestantischen Kürassiere in die Flanke der spanischen Kürassiere.
Doch die Kürassiere sind fest entschlossen, nicht nachzugeben. Die schwer mitgenommenen Musketiere im Wald sammeln sich erneut für einen Angriff auf die spanischen Kürassiere.
Dies bedeutet jedoch ihren Untergang. Sie werden zurückgeworfen (während die Spanier den Feind auch an ihrer Flanke abwehren) und zerstreuen sich in den Wäldern.
Eine weitere Katastrophe ereignet sich an diesem Flügel, als plötzlich das zweite Kürassierregiment nach einem längeren Duell mit einer anderen Brigade spanischer Kürassiere zusammenbricht. Die badener Reiter fliehen vom Tisch, die Spanier ihnen hinterher und auch vom Tisch (vorläufig).
Hier ein Überblick:
- – Die spanische Infanterie weigern sich hartnäckig, die Wagenburg anzugreifen. Sie ziehen es vor, die Dinge in einem für sie leicht unvorteilhaften Feuergefecht zu regeln. Dasselbe gilt für die Kavallerie der Ligisten, die sich ihnen ursprünglich anschloss, um die feindliche Artillerie zu überwältigen.
- – Bayerische Tercios überwältigen langsam aber sicher die verteidigenden Brigaden durch schiere Masse. Einige Verteidiger werden zurückgedrängt. Die Angreifer verlieren keine Zeit, dringen in die Wagenburg ein und weiter vor:
3. – Tilly mobilisiert alle seine Reserven. Diese kleine Brigade hat die badische Artillerie überrannt und versucht gerade, einen Weg in die Wagenburg zu finden.
4. – Eine weitere Ligisten-Brigade schlüpft in die Wagenburg (über die Lücke, die Goltsteins Brigade hinterließ, die nach der Explosion geflohen war), und eine weitere wirft die äußerste rechte Brigade zurück und besetzt ihre Stellung.
Streiffs Kavallerie-Reserve greift an, um die Angreifer wieder hinauszuwerfen, aber wenn Tercios mal wo stehen, bleiben sie dort, wo sie sind. Eine Kavalleriebrigade wird zurückgeschlagen und heftig in der Flanke von Musketenfeuer bedrängt.
5. – Ganz rechts bleibt die Garnison Obereisesheim stehen; ebenso wie der Rest der protestantischen Kavallerie-Reserve. Sie und Tillys Kavallerie und eine Infanteriebrigade belauern einander.
Für Baden-Durlachs Armee sieht es zunehmend düster aus. Ihr linker Kavallerieflügel ist vollständig aufgerieben. Die Kürassiere, die den Angriff ursprünglich angeführt hatten, wollten einfach nicht nachgeben und schlagen schließlich Valdenz‘ letzte Kürassierbrigade in die Flucht.
Zwischendurch war der spanische Flügel kurz erschöpft (wegen dieser einen Brigade, die schon früh geflohen war). Apropos – diese Burschen haben es inzwischen geschafft, sich wieder halbwegs zu fassen und beschließen tatsächlich, wieder in die Schlacht zu ziehen (weit hinten in der linken oberen Ecke):
Im Zentrum besiegt der Bayerische Tercio endlich die badener Infanterie, die vom Tisch flieht.
Direkt neben ihnen fliehen die protestantischen Kürassiere, die in die Flanke geschossen wurden, durch eine befreundete (und bereits ungeordnete) Infanteriebrigade hindurch, was zu großer Unordnung in den badener Reihen führt.
Dies bedeutet das Ende der Schlacht. Die Armee von Baden-Durlach muss sich zurückziehen und die Kanonen und die Reste der Wagenburg zurücklassen.
Nach dem Spiel
Nun zur Verfolgungs- und Rückzugsphase, um festzustellen, wie großartig ein Sieg sein kann.
Die Kavallerie der spanisch-ligistischen Armee ist immer noch in recht guter Verfassung, was für die sich zurückziehende Armee Ärger bedeuten könnte. Baden-Durlach befiehlt seiner verbliebenen Kavallerie, den Rückzug zu decken, aber doch der Feind ist zahlenmäßig überlegen..
Zwei der bereits erschöpften Kürassierbrigaden werden überrannt und zerstört, doch die ermöglichen dem Rest der Armee den halbwegs sicheren Abzug. Pfalzgraf Friedrich von Valdenz-Sponheim, Kommandant des protestantischen linken Flügels (der zerstört wurde), wird von spanischen Kavalleristen gefangen genommen. Georg Friedrich von Baden-Durlach (Heeresbefehlshaber) und Generalleutnant Johann Streiff von Lauenstein (Befehlshaber des rechten Kavallerieflügels) kommen nur knapp davon.
Nachbetrachtung
(Frühe) Tercios sind ziemlich beeindruckend, wenn sie erst einmal im Kampfgetümmel sind. Kürassiere ebenso.
Das Spiel war sehr kurzweilig, und was Solospiele angeht ging es recht flott. Ich brauche normalerweise für Solospiele immer ewig. Außerdem hab ich wiedermal Neues über die In Deo Veritas Regeln gelernt.
Ich schätze, ich sollte das mit der Explosion erklären: Zwei ligistische Tercios feuerten auf die Goltstein-Brigade hinter der Wagenburg. Durch Glück (bzw. Pech) erzielten sie sehr viele Treffer, die laut den Regeln sofort zur Flucht der getroffenen Einheit führten. Dieses extreme Würfelergebnis rechtfertigte meiner Meinung nach dieses erzählerische Element.
Zumal die historische Schlacht durch eine so „zufällige“ Pulverexplosion im Tross von Baden-Durlach entschieden wurde: Bis zu diesem Zeitpunkt der Schlacht war die Lage ziemlich ausgeglichen, aber diese katastrophale Explosion ließ mehrere badische Infanterieregimenter die Nerven verlieren und sie ergriffen die Flucht. Dies entschied letztlich die Schlacht zu Gunsten der spanisch-ligistischen Armee.
Während der Schlacht wurde Georg Friedrich von Baden-Durlach durch eine Lanze im Gesicht verletzt. Er floh nach Stuttgart, doch eine Woche später war er wieder in Durlach und versuchte, eine neue Armeeaufzustellen. Seine Ländereien wurden von den katholischen Armeen gründlich verwüstet (so dass die Abdankung vor dem Kampfeinsatz nicht viel half), Oberbaden wurde der katholischen Seite der Familie (Baden-Baden) zugestanden und er musste erneut fliehen. Wenige Jahre später trat Georg Friedrich in die Dienste des dänischen Königs, als dieser in der „dänischen Phase“ des dreißigjährigen Krieges Mitte bis Ende der 1620er Jahre Krieg gegen den Kaiser führte. Es kam zu einem Zerwürfnus zwischen Georg Friedrich und der dänischen König und zog sich schließlich nach Straßburg zurück, wo er hauptsächlich religiöse Schriften studierte. Georg Friedrich von Baden-Durlach starb im September 1638. Bis zuletzt stand er in Kontakt mit Schweden und Frankreich und suchte Hilfe, um seine Pläne für ein lutherisches Großbaden wieder in Gang zu bringen.
Soviel zur Historie. Ich denke, das Szenario hat recht gut funktioniert. Die Kämpfe mit den Spaniern an der linken badischen Flanke waren besonders wichtig. Sie waren bis zu einem gewissen Punkt sehr ausgeglichen, und wenn eine der beiden Seiten zusammenbräche, würde das für diese Seite große Schwierigkeiten bedeuten, mit einer offenen Flanke und feindlicher Kavallerie, die dort frei agieren könnte.
Letztlich ist das ja auch passiert, unglücklicherweise für das badener Heer konnten sich die Spanier durchsetzen.
Deshalb muss man wohl immer Reserven zurückbehalten, um mit solchen Kavalleriedurchbrüchen fertigzuwerden. In diesem Fall war es nicht mehr so ausschlaggebend, denn die Mitte wurde auch schlimm mitgenommen.
Die andere Flanke war viel statischer, zumal sie durch die Infanterie in Obereisesheim so fest verankert war und viel weniger Platz zum Manövrieren zur Verfügung stand.
So gab es nur eine kleine Lücke zwischen der Verteidigungslinie und dem Dorf, so dass ein Angriff auf diese Lücke ein großes Wagnis gewesen wäre (insbesondere mit der begrenzten katholischen Kavallerie an dieser Flanke).
So, das war’s. Gutes Spiel. Hübsches Spiel. Auch wenn ich natürlich keine richtigen Modelle für die Wagenburg hatte. Wäre natürlich ein interessantes Modellbauprojekt, aber solche speziellen Wagenburgen sind zu jeder Zeit dermaßen selten, dass es sich kaum auszahlt. Allerdings hab ich vor, das Szenario noch einmal zu spielen. Ich bin nicht 100%ig sicher, wie die Wagenburg darzustellen ist. Vielleicht gebe ich ihr selbst beim nächsten Mal auch ein bisschen mehr Feuerkraft.
Jedenfalls hoffe ich, dass euch dieser Spielbericht gefallen hat! Danke für’s Reinschauen. Wenn es Fragen gibt, einfach in die Kommentare schreiben!
Und wieder ein hervorragender Spielbericht von dir. Das hast du absolut raus. Wunderbar.
Besonders gefällt mir an deinen Berichten der erzählerische Ansatz. Du bist nicht so fest auf die Grenzen der Regeln eingeengt. Du lässt dir immer so passende wie spannende Sachen einfallen, wie eben mit der Explosion. Viele können das nicht mal Ansatzweise. Wenn das nicht im Buch steht, dann gibt es das auch nicht.
Gefällt dir jetzt In Deo Veritas besser? Oder wechselst du die Systeme in Zukunft?
Allerbesten Dank für den Kommentar! 🙂
Ja, ich denke mir, dass die meisten Leute die Regeln nicht genau kennen, und dass es ohnehin interessanter ist, als wenn ich mich im Bericht auch genau an dem halte, was regeltechnisch passiert. Bei speziellen „Kunstgriffen“ wie eben der Explosion schreib ich schon dazu was und warum das passiert ist und so. Damit’s nicht so wirkt, als würde ich mir alles einfach so aus den Fingern saugen. Ich glaub das geht einfach viel leichter, wenn man solo spielt. Wenn man normal spielt ist man emotional doch etwas involvierter. Wenn in einem regulären Spiel meine Brigade nach der ersten Salve wegrennt bin ich erstmal damit beschäftigt mich zu ärgern und zu lamentieren, und nur sekundär daran interessiert, wie sich das narrativ verwursten lässt. 😀
Welche Spielregeln mir nun besser gefallen wird im folgenden Spielbericht (Wimpfen II – The Wimpfening) nach Twilight of Divine Right Regeln geklärt. Oder auch nicht.