Sharp Practice: 28, Let’s Go!

sharp practice napoleonic

Heyhey, wir sind zurück bei Sharp Practice! Cpt.Shandy hat vorbeigeschaut und wir sind es wirdermal angegangen, dieses Mal mit meinen kürzlich fertiggestellten Truppen in 28mm.

Anfang 2020 habe ich einen Haufen Victrix/Front Rank/Old Glory Österreicher für ein geplantes Tirol-1809-Projekt bekommen. Bisher ist noch nix draus geworden, aber ich habe auch schnell einen Haufen exzellenter Herzogtum-Warschau-Figuren von Murawski Miniatures (jetzt im Besitz und verkauft von Warlord/Skytrex) eingekauft, vom großen Paul Hicks wie immer meisterhaft modelliert.

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Ich wollte zwei Sharp Practice Truppen für den oft unterrepräsentierten Weichselfeldzug aufstellen. Dieser war Teil des Krieges der Fünften Koalition oder des Österreichisch-Französischen Krieges 1809.

1809

Nach Österreichs Niederlage im Dritten Koalitionskrieg und bei Austerlitz 1805 sowie nach den erfolglosen Feldzügen Russlands und Preußens gegen Frankreich in den folgenden Jahren war Frankreich die dominierende Macht in Europa.

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Napoleon hatte die deutschen Staaten im Rahmen des Rheinbundes neu geordnet, die Königreiche Italien und Neapel waren eng an Frankreich gebunden, der Vertrag von Tilsit band Russland als Verbündeten an Frankreich (und verpflichtete es ausdrücklich, Frankreich im Falle eines österreichischen Angriffs zu helfen). Preußen erklärte sich nach den Katastrophen von 1806 und 1807 für neutral. Großbritannien blieb im Krieg mit Frankreich (zeitweise auch mit Russland). Dann begann der Krieg in Spanien, und britische Truppen setzten ihren Fuß auf das europäische Festland. Als Napoleon immer mehr Truppen nach Spanien schickte, sah Österreich seine Chance gekommen, Frankreichs Würgegriff in Europa zu brechen und verlorene Gebiete zurückzugewinnen.

 

Kaisertum Österreich

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In Wien wurde seit 1806 an Heeresreformen gearbeitet, die mit der Wiedererlangung der Kontrolle über das Heer durch Erzherzog Karl ernsthaft in Angriff genommen wurden. Politisch wurde er durch Philipp von Stadions Versuche unterstützt, antifranzösische nationalistische Gefühle im ganzen Reich und in der Regierung zu schüren und sich auf einen weiteren Krieg gegen Napoleon vorzubereiten. Trotz enormer finanzieller Engpässe und einer ausgesprochen geringen Kriegsbegeisterung in Ungarn, Galizien und bei den möglichen Verbündeten schien die Gelegenheit günstig zu sein: Napoleons Hauptarmee war in Spanien gebunden, die ehemaligen Feinde Frankreichs (Preußen, Russland) waren sicherlich auf Rache aus und die unterworfenen deutschen Bruderstaaten warteten bestimmt nur darauf, sich gegen den Unterdrücker zu erheben und sich wieder unter den Schutz des Kaisers zu begeben.

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Erzherzog Karl bei der Schlacht von Aspern, von Johann Peter Krafft

Trotz Bedenken seitens Erzherzog Karls hinsichtlich der Stärke der Armee marschierten die österreichischen Truppen am 10. April 1809 in Bayern ein. Zur gleichen Zeit ging Erzherzog Johann mit 46.000 Mann gegen das Königreich Italien vor. Mehrere Volksaufstände gegen die französische Besatzung fanden im heutigen Slowenien, Italien und – am bekanntesten – in Tirol statt (an denen sich der Kaiser mit einem kleinen Armeekorps beteiligte). Am 12. April marschierte Erzherzog Ferdinand mit einem Heer von 33.000 Mann gegen das Herzogtum Warschau.

 

Herzogtum Warschau

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Das Herzogtum Warschau war ein Staat, der von Napoleon geschaffen wurde. Eine Quasi-Reinkarnation Polens (wenn auch viel kleiner, als die Polen gehofft hatten), die als Pufferstaat zwischen Russland, Preußen und den deutschen Staaten fungieren sollte. Im Laufe des späten 17. und des 18. Jahrhunderts hatte Polen mehr und mehr seinen Status als europäische Großmacht und schließlich seine Unabhängigkeit verloren. Im Jahr 1795 hörte der polnische Staat schließlich auf zu existieren und wurde zwischen Österreich, Russland und Preußen aufgeteilt. Seitdem strömten polnischstämmige Männer in die französische Armee und taten sich an der Seite der Franzosen oder auf eigene Faust unter französischer Flagge in Haiti, Italien, Ägypten, Deutschland und Spanien hervor. Eigentlich verbot die Verfassung ausländischen Soldaten, für Frankreich zu kämpfen, was jedoch durch die Einrichtung der Legionen umgangen wurde. Das revolutionäre Frankreich war ein sehr attraktiver Verbündeter für die Sache der polnischen Unabhängigkeit, und polnische Soldaten, die durch das Versprechen, ihr Land zurückzubekommen, motiviert waren, wurden von Napoleon gern willkommen geheißen.

 

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Dieses „Grand“ vor der Duchy of Warsaw ist höchstwahrscheinlich Quatsch; das findet sich soweit ich gelesen hab in keinem zeitgenössischen Text.

 Im Jahr 1807 wurde das Herzogtum Warschau (in Personalunion mit dem Königreich Sachsen unter Friedrich August I., dem Verbündeten Napoleons) gegründet. Ursprünglich hatte Napoleon ein freies, unabhängiges Königreich Polen versprochen, doch um die Russen zu besänftigen, unterstellte er das Herzogtum Warschau der Herrschaft Friedrich Augusts und machte es so zu einem Teil des Rheinbundes. Dies sollte Sachsen stärken und weiter an Frankreich binden. Friedrich August war im Herzogtum Warschau beliebt, denn er war ein ehrenwerter Kerl, sprach polnisch und kümmerte sich um das Herzogtum, aber er war kein starker Herrscher. Das Herzogtum Warschau bekam eine eigene Regierung (mit Fürst Josef Poniatowski als Kriegsminister), setzte eine Reihe von Reformen in Gang und stellte eine neue Armee auf.

Theoretisch verfügte es über einen großen Kader erfahrener Kämpfer, aber die meisten von ihnen und die besten der neu aufgestellten Einheiten wurden nach Spanien geschickt. Im April 1809 war die Armee noch nicht kriegsbereit. Als Österreich den Krieg erklärte, waren von der geplanten Armee von 30.000 Mann etwa 17.000 kampffähig und wurden sofort nach Warschau beordert. Darunter befanden sich 2.200 sächsische Soldaten, die den Befehl erhalten hatten, nach Sachsen zurückzukehren, sich aber entschieden, bei Poniatowski zu bleiben.

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Marschall Josef Poniatowski (entspannt) auf einem tollwütigen Pferd, von Julius Kossak

Zusammenstellung der Streitkräfte

Meine Grundidee war, dass die österreichischen Truppen auf beiden Kriegsschauplätzen, im Herzogtum Warschau und in Tirol (und möglicherweise auch in Italien!), eingesetzt werden sollten. Die Auswahl war durch die Regimenter, die als Teil von Chastelers Korps nach Tirol geschickt wurden, etwas eingeschränkt: Entweder das Infanterieregiment (IR) 16 (Lusignan) mit violetten Umschlägen oder das IR 26 (Hohenlohe-Bartenstein) mit papageiengrünen Umschlägen. Von den Regimentern, die in das Herzogtum Warschau entsandt wurden, weist nur ein einziges auch nur annähernd grüne Umschläge auf: IR 48, aber das war ein ungarisches Regiment und sah daher ganz anders aus. Andererseits gab es in der Truppe, die in das Herzogtum Warschau einmarschierte, ein Regiment mit karmesinroten Abzeichen (IR 41 Kottulinski) und eines mit dunkelblauen Abzeichen (IR 24 Strauch). Naja. Nah genug dran 😛 Also habe ich mich für Lila entschieden. Außerdem – so oft kommt man eh nicht dazu, lila Umschläge zu malen, also warum nicht.

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Also wenn man karmesinrot und dunkelblau zusammenmischt, kommt eh so ca. lila raus. Das reicht mir. 😛

Beim Großteil der Infanterie habe ich mich für die wohlvertrauten Victrix Plastik-Österreicher (meine Rezension dieser Box, nur mit anderen Hüten) entschieden. Ich mag diese Figuren, sie kommen mit Kommandanten und mit einer Handvoll Infanterie in Schuss-/Ladeposen, die für Plänkler geeignet sind. Für tiroler Abenteuer habe ich noch Jäger von Front Rank hinzugefügt (gezogene Musketen! Korsenhüte!)…

Irgendwann mach ich auch Fotos mit den fertigen Bases, versprochen!

…und Kärntner Landwehr (die richtigen Figuren dafür zu bekommen war spannend. Jetzt sind sie weithin verfügbar, vor ein paar Jahren war die einzign mir bekannte Möglichkeiten die …sehr charaktervollen Old Glory Figuren).

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Die Eichenblätter and den Hüten hab ich aus Green Stuff gemacht. Gutes Preis-/Leistungsverhältnis bei diesen Figuren Wahrscheinlich zu „charaktervoll“ für einige Leute, aber ich mag sie. Besonders die Landwehr kann meiner Meinung nach ein bisschen verrückt aussehen. Die Fahnen wurden von mir selbst zusammengeschustert, gedruckt und übermalt.

Für die Version dieser Truppe, die in das Herzogtum Warschau gehen sollte, fügte ich Grenzer des Regiments Székler Nr.2 (rekrutiert in Siebenbürgen!) hinzu.

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Jawoll, weiße Jacken! Zumindest bis 1810. Das Regiment Szekler Nr.1 trugen die anscheinend sogar bis 1814.

…und eine leichte Kanone. Einfach, weil man eine Kanone haben muss und weil die Figuren von Front Rank so schön sind.

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…und ein paar andere Sachen. Und ich habe noch viel mehr Sachen gekauft, die ich noch nicht bemalt habe.

 

Was die Streitkräfte des Herzogtums Warschau angeht, habe ich mich für Murawski Miniatures entschieden. Bei gewissen Nationen gibt es einfach bestimmte Firmen, an die man sich wendet. Für die Preußen geht man zu Calpe, für die Polen zu Murawski (jetzt im Besitz von Warlord Games, verkauft über Skytrex).

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Einzig bei den Anführern einige Nicht-Murawski-Figuren. Von links nach rechts: Murawski-Chef der Fahnengarde, Eagle Miniatures-Offizier, Murawski-Junior-Offizier mit Fahne, Front-Rank-Sergeant (auffallend stämmiger als die anderen), Murawski-Offizier, Trommler und Offizier und ganz rechts ein weiterer Eagle Miniatures-Unteroffizier.

Ich hab auch fleich einen Haufen Ulanen von Murawski eingekauft, die noch nicht zusammengebaut sind. Für Chasseurs a Cheval kann man Perry-Plastik (zumindest ab 1808) mit den Kinski-Jacken verwenden, aber mit Epauletten auf den Schultern (weiß für mittlere Kompanien, rot für Elite-Kompanien)!

Natürlich haben die Perrys 2024 dann eine Plastikbox für die Infanterie des Herzogtums Warschau herausgebracht. Ich hab die Box gekauft und mal reingeschaut. Ich werde einen ausführlichen Bericht über diese Box schreiben, sobald ich kann, denn sie ist herrlich. Ich bin bisher nur noch nicht dazu gekommen, etwas davon zu bemalen.

 

Ein paar Worte zum Basieren – ich habe Beilagscheiben aus dem Baumarkt als Basen verwendet; 18mm für die Infanterie, 24mm für die Plänkler. Die Sabot-Basen für die Linieninfanterie habe ich von Warbases anfertigen lassen. Toller Service, tolle Firma.

 

Das Spiel

Nun hatte ich also meine Kerntruppen fertig. Natürlich wandte ich mich an Cpt. Shandy, den Sharp Practice Kapazunder, und wir machten einen Termin für ein Spiel aus. Wir hatten schon lange nicht mehr SP gespielt, und es ist schon komisch, wie anders sich ein Spiel anfühlen kann, wenn man mit anderen Figuren und anderem Gelände spielt. Aber im Grunde hat alles super funktioniert.

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Wir haben uns für ein ziemlich großes Spielfeld von etwa 6,5′ mal 5′ entschieden. Wir spielen in Längsrichtung, und weil ich wirklich faul bin, wenn es um Aufmarschpunkte geht, haben wir einfach Glastropfen-Dinger benutzt. Rot für den primären Aufmarschpunkt, weiß für den sekundären Aufmarschpunkt.

 

Die Streitmächte

Österreich (gespielt von Cpt.Shandy)

3 x Linieninfanterie, geführt von Hauptmann Johann Ströck (Status III)

2 x Linieninfanterie, geführt von Oberleutnant Heinrich Anker (Status II)

1 x Grenzer (Plänkler), geführt von Unterleutnant Anton Mann (Status I)

1 x Grenzer (Plänkler), geführt von Feldwebel Joseph Brot (Status I)

 

Herzogtum Warschau (gespielt von mir)

2x Linieninfanterie, angeführt von Porucznik Andreas Zoszinski (Status III)

2x Linieninfanterie, angeführt von Podporucznika Roznicki (Status II)

1x Voltigeure (Plänkler), angeführt von Sierzant Abramovicz (Status I)

1x Voltigeure (Plänkler), angeführt von Kapral Pankowski (Status I)

1x Chasseurs á Cheval, angeführt von Sierzant Kónski (Status I)

 

Das Szenario

12. April 1809, die österreichischen Truppen haben gerade die Grenzen des Herzogtums Warschau übertreten. Eine Vorhut wird ausgesandt, um sich mit einem Spion zu treffen, der seit Monaten Karten von der Gegend erstellt. Französische Geheimdienstler hatten jedoch ein Auge auf diesen Spion geworfen, und jetzt, da die Lage sich zuspitzt, haben sie die polnischen Streitkräfte über den Spion informiert. Eine Gruppe von Infanterie und leichter Kavallerie wird ausgesandt, um den Spion zu fassen, bevor die Österreicher es tun können.

Das Ziel beider Seiten ist es, den Aufenthaltsort des Spions herauszufinden und ihn vom Tisch zu bringen. Das Tückische daran ist, dass die einzige Information ist, dass sich der Spion irgendwo in dem Gehöft versteckt. Sobald die Soldaten auf dem Tisch auftauchen, fängt einer der Zivilisten an, vom Tisch zu rennen, die anderen verstecken sich im größeren der beiden Gebäude (links im Bild). Die fliehende Person könnte der Spion sein, oder er ist eine der Personen im Gebäude.

 

Los geht’s!

Beide Seiten versuchen, früh am Tisch Fuß zu fassen, um sich den Spion zuerst schnappen zu können. Ich (mit den Truppen des Herzogtums Warschau) setze Roznickis Linieninfanterie und Konskis Chasseurs zu ihrer Rechten ein.

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Sie lassen auch eine Gruppe von Voltigeuren auf das Gehöft zu ihrer Linken vorrücken. Die Österreicher tun dasselbe und stellen eine weitere Gruppe von Plänklern auf ihrer anderen Flanke auf, um die polnische leichte Kavallerie im Auge zu behalten.

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Da die Flanken nun gesichert sind, führt Hauptman Ströck seine Infanterie in offener Kolonne aufs Schlachtfeld.

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Die polnischen Voltigeure kommen ein wenig früher als die Österreicher am Zaun an und sehen einen verdächtigen Zivilisten davonlaufen…

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Die beiden Hauptstreitmächte halten weiter aufeinander zu…

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Während die leichte Infanterie beider Seiten über die Zäune klettert, öffnet die Zivilistin rasch das Tor, schlägt es zu und rennt in Richtung Straße davon.

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Beide Einheiten – polnische Voltigeure und österreichische Grenzer – beschließen, der Dame nicht nachzulaufen und stattdessen das Gebäude nach dem Spion abzusuchen. Meine Voltigeure können nur durch das Fenster auf der Rückseite des Bauernhofs schauen, weil es sich als zu stabil erweist, um es zu aufzubrewchen. An der Vorderseite hämmert der österreichische Unterleutnant Mann Tür und verlangt auf Deutsch, eingelassen zu werden. Drinnen reagiert niemand, sie haben keine Ahnung, wovon der laute Mann redet. Als einer von Manns Männern (polnischer Abstammung) vortritt, um beim Übersetzen zu helfen, stolpert Mann und stürzt. Kicherlaute aus dem Inneren des Gebäudes, während der Unteroffizier sich wieder aufrappelt.

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Inmitten dieser Szene sehen die Voltigeure auf der anderen Seite des Gebäudes eine Gelegenheit und stürmen um die Ecke. Die österreichischen Plänkler sind wachsam genug, um rechtzeitig zurückzuweichen, doch damit müssen sie sich auch von ihrem Ziel, dem Haus, fortbewegen.

Die österreichische Linieninfanterie ist ein wenig flinker als die unerprobten Polen. Sie erreichen den Weiler, Hauptmann Ströck schickt Anker und zwei Gruppen Infanterie in den Weiler, der Rest stellt sich auf und macht sich kampfbereit.

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Plötzlich krachen Musketenschüsse hinter den Voltigeuren – die andere Gruppe polnischer Voltigeure ist ihnen gefolgt und beschließt, ihren Kameraden, die sich dem wichtigen Gebäude nähern, Feuerschutz zu geben. Der Feind ist unbeeindruckt, doch die Schafherde in der Nähe ist sehr irritiert und rennt auf die Voltigeure zu!

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„Bääääh!“

Der wollige Gegenangriff verursacht bei den Voltigeuren drei Schockpunkte, die Schafe ziehen weiter zu einem Gemüsebeet, wo sie ein paar Karotten finden, auf denen sie kauen und sich entspannen.

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In dem aufkommenden Chaos war die Zivilperson so schnell sie konnte in Richtung Tischkante gerannt, aber Kónski – ein schneidiger junger Kavallerieoffizier – führt seine Männer auf die Straße und hebt die Frau mit einem schnellen Griff um die Taille von den Füßen. Während sie Hiebe auf den Reiter einprassen lässt, gelingt es den beiden zu klären, dass sie tatsächlich nicht die Spionin ist, nach der alle suchen. Aber sie ist bereit, sich von den Chasseuren nach Warschau mitnehmen zu lassen.

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Ein Überblick:

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Die polnischen Linientruppen formieren die beiden Truppenteile zu einer Kolonne, kommen aber nicht wirklich voran. Kónskis Kavallerie konnte herausfinden, dass es sich bei dem fliehenden Zivilisten tatsächlich nicht um den Spion handelt, und steht nun ihrerseits im (nicht vorhandenen) Fadenkreuz der österreichischen Plänkler hinter dem Teich. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit aller auf das Gebäude, in dem sich der Spion versteckt halten muss. Dort drüben hatte ich nur zwei Gruppen Voltigeure (eine davon von der Schafattacke gebeutelt), die Österreicher hatten zwei Gruppen Linien- und eine Gruppe Grenzer-Plänkler vor Ort. Nicht so gut.

Auf der anderen Flanke eröffnen die Plänkler hinter dem Teich das Feuer auf meine Kavallerie und versetzen ihr 4 Punkte Schock. Die Reiter beschließen, sich außerhalb der Musketenreichweite des Feindes zurückzuziehen (natürlich nur, um die Frau zu schützen. Wären sie auf sich allein gestellt, hätten sie natürlich sofort einen galanten Angriff gestartet und wären über den Teich gehüpft).

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Durch die sehr gute „In Hand“ Sonderregel können die Chasseurs den Schock flott wieder abbauen.

Was nun geschieht:

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Die blauen Pfeile zeigen, wo sich meine Truppen zurückziehen. Ganz links kehren die österreichischen Plänkler zur Vordertür des Gebäudes zurück, in dem sich der Spion befindet, während Oberleutnant Anker seine Gruppe anführt, um den Weg zwischen den beiden Gebäuden zu blockieren. Sie fangen an, auf meine armen Voltigeure zu schießen, die – mit dem Rücken zum Zaun – noch mehr Schaden nehmen. In der Zwischenzeit bewegt sich die gut gedrillte österreichische Linie weiter nach vorne und macht sich bereit, eine Salve auf meine eigenen Linientruppen abzugeben, die wie erstarrt zu sein scheinen.

Das Musketenfeuer der Österreicher auf meine armen Voltigeure (die ihr Bestes tun, um über den Zaun in Deckung zu kriechen) ist so heftig, dass ein Gebäude neben den Österreichern Feuer fängt!

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Bald sind meine Voltigeure gebrochen und rennen los; nur weg von den österreichischen Musketen. So haben die Grenzer genug Zeit, um das Versteck des Spions noch einmal anzugehen. Unterleutnant Mann befiehlt einem seiner Männer, die Tür einzutreten. Der Mann nimmt Anlauf und stößt seinen Vorgesetzten versehentlich wieder um! Der Spion hat genug und kommt auf eigene Faust heraus, als er endlich begreift, dass hier Österreicher vor der Tür stehen.

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„Wieso haben Sie nicht einfach die Parole gerufen?“ – „Glglglgl…“

Das sieht nicht besonders gut aus. Obwohl die österreichische Infanterie weit davon entfernt sind, das Weiß in den Augen des Feindes zu sehen, feuern sie auf meine Infanteriekolonne, um die Grenzer zu decken, die den Spion vom Tisch eskortieren.

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Nach einer abfälligen Bemerkung von Konskis neuer Freundin führt er seine Männer gegen die gut versteckten Grenzer im Schilf, doch zwei Musketensalven durchkreuzen schnell alle Pläne für einen ritterlichen Angriff.

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Unterleutnant Mann führt den Spion in einer triumphalen Inszenierung vom Tisch.

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Ein österreichischer Sieg.

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Nachbetrachtung und Lehren

Das war ein lustiges Spiel. Schafe sind bösartig! Eine ganze Weile lang war ich mir nicht sicher, ob meine Anführer-1-Karte überhaupt im Deck war oder nicht. Sobald sie eine Formation gebildet hatten, hat mein Kommandant das ganze Spiel über nichts mehr gemacht. Nun gut. Wenn die Dame der Spion gewesen wäre, hätten die Österreicher es SEHR schwer gehabt, mich davon abzuhalten, sie vom Tisch zu bringen.

Da dies das erste Spiel mit meiner 28-mm-Napoleon-Sammlung war (na ja, wir hatten vor einer Weile auch eine Partie Song of Drums and Shakos, aber das ist ein viel kleinerer Maßstab), gab es ein paar Lektionen in Sachen Physik – die breiteren Basen reichen nicht immer aus, um zu verhindern, dass die Plänkler an steileren Hängen umfallen. Vielleicht sollte ich Magnete an Einheitenbasen der Linieninfanterie anbringen, damit sie noch besser an ihrem Platz bleiben. Die Basen funktionieren so, wie sie sind, aber vielleicht ist etwas zusätzliche Sicherheit keine schlechte Idee, vor allem, wenn es um Metallfiguren geht. Vielleicht werden wir beim nächsten Mal ein kleineres Brett verwenden oder zumindest weiter vorne ansetzen.

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Aber abgesehen von diesen winzigen Kleinigkeiten finde ich, dass es wirklich gut funktioniert hat, und es ist immer schön, wenn ich meine „osteuropäischen“ Häuschen nutzen kann. Vielen Dank an Cpt. Shandy fürs Mitspielen und für die Idee mit dem Szenario. Ein gutes Szenario (auch wenn es einfach ist) macht den Unterschied in Sharp Practice aus. Übrigens war es ein wahnsinnig unblutiges Spiel: Auf seiten des Kaiserreichs Österreich gab es genau einen Verlust zu beklagen, auf seiten des Herzogtums Warschau 6 Mann.

Als nächstes stehen auf der To-Do-Liste, wahrscheinlich in dieser Reihenfolge: Aufmarschpunkte, ein weiterer Anführer für die österreichischen Grenzer, Zivilisten, mehr österreichische Linieninfanterie, Kavallerie für beide Seiten. Sobald das erledigt ist, spiele ich mit der Idee, einen Haufen russischer Infanterie mit einzubauen; vielleicht auch Kavallerie. Obwohl der russische Zar zu dieser Zeit in Kriege mit den Briten, den Schweden und den Osmanen verwickelt war, fand er etwa 48.000 Mann, die er in das Herzogtum Warschau schickte, mit einer opportunistischen Mission…

 

Ich hoffe, dass euch dieser Spielbericht gefallen hat, und dass ich bald noch einen nachreichen kann!

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