Sharp Practice: Kampf um Blindenmarkt

Ein weiterer Sharp Practice Schlachtbericht! Ja, ich bin zur Zeit zu träge, um Spiele zu organisieren. Zum Glück ist Cpt. Shandy das nicht und kommt mit immer neuen historischenSzenarien daher. In diesem Fall geht es um ein Scharmützel bei Blindenmarkt (ganz im südwestlichen Niederösterreich, bei Amstetten), das 1809 stattgefunden hat.

 

Das Szenario

ist eine leicht angepasste Version auf Basis von Cpt.Shandy’s Recherchen:

So sah das dann als Spieltisch aus:

Die französische Flagge ist der französische Aufmarschpunkt, die österreichischen Flaggen sind die österreichischen Aufmarschpunkte (primär und sekundär). Das Ziel der Franzosen (gespielt von Cpt.Shandy, da ich beim letzten Mal die Angreifer gespielt habe) ist es, entweder die Österreicher zum Rückzug zu zwingen, indem sie ihre Truppenmoral auf 0 reduzieren, oder den primären Aufmarschpunkt der Österreicher einzunehmen. Das Ziel der Österreicher (gespielt von mir) ist es, die Franzosen zu vertreiben, indem sie ihre Truppenmoral auf 0 reduzieren.

Der Fluss ist bestenfalls ein kleiner Bach und kann überall überquert werden. Der Wald auf der rechten Seite liegt auf einem Hügel und zählt als schwieriges Gelände.

 

Die Streitkräfte

Die Franzosen (historisch gesehen haben sie einen ganzen Haufen Voltigeure aus allen möglichen Bataillonen zusammengezogen, um diese Truppe zu bilden):

5x Voltigeure in Linienformation (Status III Anführer, Status II Anführer)

2x Voltigeurs in Gefechtsformation (Status I Anführer, Status I Anführer.)

3x Chasseurs à Cheval (Status II Anführer, Status I Anführer)

Moral der Truppe: 11

 

Die Österreicher

4x Grenzer in Linienformation (Status III Anführer, Status II Anführer)

2x Grenzer Plänkler mit Gewehren (Status I Anführer, Status I Anführer)

2x Ulanen (Status I Anführer, Status I Anführer)

Moral der Truppe: 11

 

 

Das Spiel

Das Spiel beginnt damit, dass die französische Seite zwei Kavallerieschwadronen aufstellt, um den Fluss zu überqueren und Blindenmarkt links zu umgehen und Flanken zu bedrohen.

Ich mache mir Sorgen, wo und wie ich meine Leuts aufstellen sollte. Einzelne Gruppen von Männern in den Straßen von Blindenmarkt kämpfen zu lassen, klingt nicht gerade verlockend (obwohl es sehr verlockend ist, Scharfschützen in die Häuser zu setzen). Stattdessen beschließe ich, meine gesamte Linieninfanterie außer Sichtweite im Wald aufzustellen und den Hügel hinauf zu marschieren.

Hier ist ein Überblick:

Ihrt könnt sehen, wie die Franzosen ihre Linieninfanterieeinheiten aufstellen: Zwei Gruppen decken den aufmarsch, der Rest – angeführt von ihrem Status III Anführer – marschiert den Bach entlang, um sich mit der leichten Kavallerie zu verbinden.

Die Chasseurs überqueren den Fluss.

Wir sehen, wie mehrere Chasseure den Fluss überspringen. Hier hat die Abteilung für Spezialeffekte Überstunden gemacht, aber es waren gut investierte € 14.000,00.

Sobald sie dien Bach überquert haben, bricht das Unheil in Form von Grenzer-Scharfschützen herein. Sie schalten den Anführer der Chasseurs aus und sorgen für leichtes Chaos unter den Reitern.

Der französische Befehlshaber hat einige Schwierigkeiten, die Kavallerie zusammenzuhalten. An der anderen Flanke beschließt der französische Status-II-Offizier, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Die Österreicher scheinen den Großteil ihrer Streitkräfte außerhalb von Blindenmarkt stationiert zu haben, so dass die Stadt reif für die Einnahme ist. Sie haben den sekundären Aufmarschpunkt fast in Reichweite…

…als zwei Schwadronen österreichischer Ulanen gerade noch rechtzeitig eintreffen. Sie greifen die überraschte französische Infanterie an und überrumpeln sie.

Eine Handvoll Überlebender kommt davon und zieht sich zu den französischen Linien zurück.

 

Zu allem Überfluss haben die Uhlans so gut wie keine Verluste zu verzeichnen. Nur einer ihrer Anführer bekommt eins auf den Kopf und ist ein Weilchen betäubt.

Die französischen Chasseurs à Cheval, die für solche Fälle in Reserve gehalten wurden, rücken vor, um die österreichischen Lanzenreiter daran zu hindern, den Fluss zu überqueren und weitere Probleme zu verursachen.

Die Chasseurs greifen trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit sogar an!

Die mutigen Angreifer werden zwar zurückgeschlagen, doch die österreichische Kavallerie muss weitere Verluste hinnehmen. Ihre Pläne, überzusetzen und die französischen Linien zu durchbrechen scheinen ersteinmal auf Eis gelegt.

Die österreichische Kavallerie versucht es trotzdem . 😛 Sie werden allerdings mit Musketenfeuer der französischen Plänkler empfangen, und die Uhlanen schaffen es nichtmal über die Brücke zu den französischen Chasseuren. Ups.

Außerhalb Blindenmarkts sieht es viel besser aus: Zu diesem Zeitpunkt ist die französische Truppenmoral auf 4 gesunken, während die österreichische Truppenmoral bei einer bequemen 10 liegt. Dies veranlasst die Grenzer, aus dem Wald heraus vorzustoßen und eine Salve auf die französische Kavallerie abzufeuern, die sich gerade bereit gemacht hat, den Fluss zu überqueren.

Obwohl die Salve aus großer Entfernung abgefeuert wird, verfehlt sie ihre Wirkung nicht – die Chasseurs kassieren haufenweise Schockpunkte, die Formation bricht auseinander und zieht sich über den Fluss zurück.

Die französische Truppenmoral sinkt damit genau auf Null, der Angriff wird abgebrochen. Es ist ein österreichischer Sieg.

 

Nachbesprechung

Ansicht entlang der Hauptstraße Blindenmarkts bisschen später im 19.Jahrhundert.

Puh, eine ziemlich blutige Angelegenheit, zumindest direkt in Blindenmarkt. Ich hatte an zwei Stellen im Spiel ziemliches Glück: Erstens konnte ich den Anführer der Chasseurs früh ausschalten, was den Vormarsch der Franzosen auf den Feldern sofort stoppte und die verbleibende Kavallerie in eine sehr blöde Lage brachte. Der zweite Punkt war natürlich der Angriff der Ulanen, der zwei Gruppen der Linieninfanterie ausschaltete. Später gerieten die Ulanen in Schwierigkeiten, aber die Franzosen hatten zu diesem Zeitpunkt einfach nicht mehr die Mannstärke, um einen ernsthaften Angriff über den Fluss und nach Blindenmarkt zu starten.

Der Einsatz von Kavallerie ist in Sharp Practice immer heikel. Besonders die leichte Kavallerie ist sehr nützlich für Gegenangriffe um Aufmarschpunkte herum. Im Angriff scheint die leichte Kavallerie viel nützlicher zu sein, um die Infanterie zu unterstützen. Zu diesem Zeitpunkt ist das Auskundschaften, die kleinen Störaktionen und all das wahrscheinlich erledigt und die Infanterie ist dran.

Wie dem auch sei, ein sehr interessantes Szenario mit mehreren Entscheidungen, die auf beiden Seiten zu treffen sind. Ich hoffe, dass euch dieser Schlachtbericht gefallen hat. Hier könnt ihr Cpt.Shandys Spielbericht finden, inkl. mehr historischem Kontext und einem Blick auf die Ereignisse von der andern Seite des Tisches! 🙂

Vielen Dank fürs Lesen!

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