Vielleicht haben einige von euch bemerkt, dass es kein Kampagnenspiel 9 gab. Außerdem ist Capitaine Benés in letzter Zeit verdächtig abwesend gewesen. Woran liegt das?
Der Grund ist ganz einfach, dass er, anstatt seine Haut einmal mehr für ein paar Hühner und Weinfässer zu riskieren, sich und seine Männer auf einen bequemeren Garnisonsdienst in Linz, Oberösterreich, begeben hat.
Seit die Franzosen die Traun überquert haben, eilen sie von Sieg zu Sieg. Als Napoleon in Linz einmarschiert, werden innerhalb weniger Tage zwei Attentate auf ihn verübt, so dass die Générale de Brigade Delabréjaude beauftragt wird, eine Garnisonstruppe aufzustellen um sicherzustellen, dass alle wissen, wer jetzt das Sagen hat.
Das Hauptquartier der Garnison befindet sich in Schloss Ebelsberg, und Capt. Benés ist de facto der Kommandant (auf dem Papier ist es Delabréjaunde, aber der ist an der Front beschäftigt). Er ist nicht sonderlich an den alltäglichen Aufgaben wie Mautgebühren, Papierkram und der Überwachung eines Haufens von widerspenstigen Romantikern oder Konservativen interessiert. Also überlässt er das seiner rechten Hand, Sergeant Bonhomme. Stattdessen nimmt sich Benés eine Auszeit, um das Schloss und das charmante Fräulein Henriette-Amalie von Aham kennen zu lernen.
Seit Jahrhunderten ist die Familie Aham reich an Land um den Inn und an Töchtern. So entwickelten sie die Fähigkeit, ersteres zu behalten, indem sie letztere auf sinnvolle Weise verheirateten. Charles Benés ist zwar nur ein Bürgerlicher, aber der Orden der Legion d’Honneur beeindruckt, und vielleicht ist es an der Zeit, einen vielversprechenden Bewerber willkommen zu heißen, auch wenn er nicht von Adel ist. Abgesehen davon stammt seine Familie aus Ungarn, also trägt er wahrscheinlich irgendwo adliges Blut in sich.
Benés ist sehr zufrieden mit dieser Entwicklung. Bald wird der Krieg gewonnen sein, und man sollte besser anfangen, an die Zukunft zu denken. Bei seinen halbherzigen Nachforschungen in der Bibliothek des Schlosses nach möglichen Hinweisen auf Adel in seiner Familienhistorie fällt ihm etwas auf, das viel mehr nach seinem Geschmack ist: Dort an der Wand hängt ein schweres Kavallerieschwert. Offenbar gehörte das Stück einst einem entfernten Freund der Familie, der das Schwert im letzten Jahrhundert dem Schloss gestiftet oder verloren hat. Das bringt Benés auf eine Idee: Anstatt sich mühsam einen adeligen Hintergrund zu basteln, würde er seine ritterlichen Qualitäten unter Beweis stellen, indem er dieses uralte Ding im Hof des Schlosses herumschwingt. Genial!
Das ist viel mehr nach Benés Geschmack. Er lässt sofort Sergeant Quellet, dem sein Ruf als Duellant den Spitznamen „Le Frelon“ eingebracht hat, zu sich rufen, um ihm zu helfen, einige Tricks mit dieser neuen beeindruckenden Waffe zu lernen. Wer weiß, vielleicht kann unser Capitaine auf diese Weise seinen Mangel an formalem Fechttraining ausgleichen? Vielleicht würde diese schwere Klinge und ein paar Wochen Übung helfen, künftig besser mit diesen überheblichen österreichischen Offizieren fertigzuwerden? Benés erinnert sich noch schmerzhaft an das Duell mit Eynhuf vor ein paar Monaten, als dieser miese Aristokrat ihn vorgeführt hat. Den Vorteil des jahrelangen Fechtunterrichts den diese Adeligen genießen kann er nicht aufholen, doch vielleicht reicht es mit dieser Waffe auch nur einen oder zwei ordentliche Treffer zu landen?
Regeltechnisch gesehen….
Ich habe mich für den Garnisonsdienst entschieden, der als eine der Optionen für die nächste Mission auftauchte. Dadurch erhält Benés zwar keine Ehrenpunkte, aber ich kann eine Fertigkeit aus einer Liste auswählen. Ich entschied mich für „Beeindruckende Waffe“. Das verschafft mir einen leichten Vorteil in Duellen, was bisher eine Schwachstelle bei so ziemlich allen französischen Charakteren in unserer Kampagne gewesen ist.
Das ist jetzt genug Erholung für Capitaine Benés und seine Männer. Es ist Zeit, sich wieder der Armee anzuschließen und sich auf die große Schlacht um Wien vorzubereiten!