Nach der erfolgreichen Mission zogen wir gleich weiter, um weitere Abenteuer von Rolands rasender Reisegruppe zu erleben.
Was bisher geschah…
Roland von Metternich stellte für ein Minimum an Geld eine Gruppe von maximaler Diversität zusammen, die ihn auf seiner Reise in ein „weit entferntes Land“ begleiten sollte. Von einem kürzlich verstorbenen (und bis dato unbekannten) Onkel wurde ihm ein beträchtliches Erbe hinterlassen, das Roland persönlich abholen will.
Prügler Garglurk, ehemaliger Blitzer bei den Orcland Raiders, wollte die Stadt sowieso so schnell wie möglich verlassen. Yorimasu, in Ungnade gefallener und reisender Meister-Bogenschütze, sucht einen Weg, seine Ehre wiederherzustellen. Und Tasha die Hexe befindet sich auf einer streng geheimen Mission auf der Suche nach einer Quelle uralter magischer Kräfte.
Um diverse Behörden und Schuldeneintreiber abzuhängen, flohen unsere Abenteurer heldenhaft in von Tiermenschen verseuchte Wälder. Nachdem sie der Horde der Tiermenschen zweimal entkommen sind, erreichen sie schließlich die Stadt Trondberg, die Sicherheit, Vorräte und eine gute Operationsbasis für die Weiterreise zu sein verspricht…
Der Bürgermeister ist immer noch zu einer Versammlung unterwegs, aber sein Sekretär ist befugt, die Helden für weitere Aufgaben einzustellen. Nach einer Nacht des Ausruhens, des Gebets, der Zauberei und der Herumtreiberei werden die Helden auf die wichtige Aufgabe geschickt, eine Kreuzung einige Kilometer außerhalb von Trondberg zu sichern. Der Bürgermeister und sein Sekretär müssen sich regelmäßig mit reisenden Banden von „Helden“ herumschlagen, und obwohl es im Allgemeinen ganz gut ist, Abenteurer um sich zu haben, kam die Stadtverwaltung zu dem Schluss, dass es besser ist, die Helden a.) beschäftigt zu halten und b.) von der Stadt fernzuhalten, bis sie gebraucht werden. Auf lange Sicht ist es billiger, ihnen jeden Tag ein paar Silbermünzen zu bezahlen, als sich mit unterbeschäftigten Zauberern und Kriegern herumzuschlagen, die in der Stadt Ärger machen.
Das Szenario
Als Roland und seine fröhliche Truppe nach einem ereignislosen Tag des Wachehaltens zurückkehren, finden sie die Stadtbewohner in Panik vor. „Die Tiermenschen greifen an!“
In Panik geratene Dorfbewohner laufen durch die Straßen, suchen Schutz oder versuchen, Hab und Gut vor der geifernden Horde zu retten. Unsere Helden sind sofort einsatzbereit. Die Rettung der Dorfbewohner hat für sie natürlich oberste Priorität.
Dieses Szenario (Save the Villagers) wurde von dem fleißigen Sunjester geschrieben, der eine der Säulen der Online-Community von Sellswords&Spellslingers ist. Dieses, andere Szenarien und allerhand anderer guter Dinge findet ihr in seinem Blog hier: https://grahamsgaming.blogspot.com/2018/05/new-scenarios-for-sellswords-and.html
Wie üblich werden wir für die Darstellung von Orc Brutes und Orc Warriors und Bestigors respektive Tiermenschen Gors verwenden. Aufgrund unserer allgegenwärtigen Angst, dass die Dinge „zu einfach“ werden, haben wir der Aufstellung des Szenarios einen weiteren Bestigor und einen weiteren umherstreifenden Tiermenschen hinzugefügt.
In dem Szenario sind 6 Dorfbewohner über den Tisch verstreut. Es ist die Aufgabe unserer Helden, sie aufzusammeln und in Sicherheit in das befestigte Herrenhausd am anderen Ende des Tisches zu bringen. Die Helden können die Dorfbewohner entweder selbst dorthin bringen oder sie auf eigene Faust losschicken. In dem Fall laufen die Stadtbewohner in Richtung der sicheren Festung solange sie Sichtlinie auf den Charakter haben der sie losgeschickt hat.
Es ist Markttag, und bei den ersten Anzeichen eines Überfalls der Tiermenschenhorde errichten einige der motivierteren Dorfbewohner sofort eine Barrikade auf dem Hauptplatz, um sich zu verteidigen.
… aber die gerissenen Angreifer finden einen Weg, diese Position zu flankieren, und jede Art von organisierter Verteidigung verfällt ins Chaos.
Hier ein Überblick des Szenarios:
Die Helden starten unten bei der roten Linie (sie kommen gerade die Straße entlang in’s Dorf marschiert). Die panischen Dorfbewohner (gelb markiert) sind ungefähr um das Zentrum des Tisches verstreut aufgestellt und müssen zum Eingang des befestigten Herrenhauses (roter Pfeil) gebracht werden.
Das Spiel
Roland von Metternich gibt den Angriffsbefehl und unsere Helden machen sich kampfbereit…. da werden sie auch schon schon von einem Tiermenschenkrieger angesprungen.
Prügler schlägt ihn schnell k.o. Es gibt jedoch drei große, fiese Bestigors in unmittelbarer Nähe, die eine größere Bedrohung darstellen.
Tasha ist sehr, sehr scharf darauf, ihren neu erlernten Zauber (Todeswolke) anzuwenden. In dieser Situation würde sie jedoch auch ihren Verbündeten schaden. Deshalb beschießt sie den nächstbesten Bestigor mit den bewährten magischen Geschoßen. Der Bösewicht nimmt einiges an Schaden, stürmt aber auf Tasha zu, so dass Roland auf ihr zu Hilfe eilen muss.
Während des Kampfes wird Roland von seinem Schlachtross abgeworfen, das abhaut und Roland am Boden liegen lässt, direkt an den Hufen des Tiermenschen. Während Roland sich vor Schmerzen windet und der Bestigor zum Gnadenstoß ansetzt, tritt der gestrauchelte Edelmann der Bestie direkt zwischen die Beine. Der Bestigor röhrt ganz kläglich auf und sinkt zu Boden, wo Roland ihn mit dem Schwert erledigt.
Diese Angriffstechnik ist eine Spezialität seiner der Familie. Sie geht auf Possum von Metternich zurück, der der Legende nach mit diesem Manöver die Schlacht von Gulingen 2415 und das große Turnier von Middenheim 2418 gewann. Außerdem schlichtete er ebenfalls mittels dieser Technik im darauffolgenden Jahr den Tulpenhandelsstreit zwischen Wurtbad und Biberhof. Zumindest der Legende nach.
Ein Bestigor weniger, doch auf der rechten Straßenseite stürmt ein weiterer heran. Yorimasu, der das Schlechte zerstörende Bogenschütze, eröffnet das Feuer auf die Bestie. Tasha eilt ihm zur Seite. Tiermenschen, und besonders Bestigors, sind im Nahkampf gefährlich (es sei denn, man wendet schmutzige Tricks an; siehe oben), doch sie sind anfällig für magische Attacken.
Als der Bestigor unseren Bogenschützen angreift, entfesselt Tasha schließlich die säurehaltige Todeswolke (bzw. tödliche Säurewolke) des Verderbens und der Bestigor wird bis auf das Gerippe aufgelöst. Aufgrund eines Mana-Flux sind die Winde der Magie eindeutig zu Tashas Gunsten.
Auf der anderen Straßenseite im Obstgarten hat Roland ebenfalls eine Glückssträhne und schaltet einen weiteren Tiermenschenkrieger aus.
Hier ein Überblick über die frühen Phasen des Spiels:
Roland und Tasha stürmen voraus, beide nehmen Dorfbewohner auf ihrem Weg mit. Prügler und Yorimasu hinken ein wenig hinterher, während sich immer mehr Tiermenschen auf den Dorfplatz bewegen.
Prügler rückt vor und beginnt einen Streit mit einem Priester, der sich weigert mitzukommen und darauf besteht, für die Rettung der Stadt zu beten. Yorimasu holt Tasha und ihr Gefolge aus Dorfbewohnern ein. Roland bewegt sich mit seinem Schützling weiter auf das befestigte Herrenhaus zu.
Irgendwie werden die Dinge langsam problematisch. Immer mehr Tiermenschen strömen auf den Dorfplatz. Ein Bestigor kommt sogar gefährlich nahe an einen Dorfbewohner heran, der versucht, sich hinter der Barrikade zu verstecken. Diese wird für unsere Helden tatsächlich zu einem kleinen Problem, da sie sich entscheiden müssen, ob sie links oder rechts um die Barrikade herumgehen wollen. Auf der rechten Seite wimmelt es von Feinden, also rennt Roland um die linke Seite herum und nimmt zusätzlich zu dem Mädchen noch einen Händler mit.
Tasha stürmt vor, um eine weitere Todeswolke zu entfesseln, während Yorimasu mit den Dorfbewohnern zurückbleibt.
Gleich mehrere der Tiermenschen fallen der Todeswolke zum Opfer. Yorimasu tötet drei weitere mit gezielten Schüssen.
Doch es kommen immer mehr. Eine weitere Horde der Bestien mit einem weiteren Bestigor im Schlepptau stürmt über den Dorfplatz.
Währenddessen weist Roland das Mädchen und den Händler an, sich zurückzuhalten, während er nachsieht, ob jenseits der Barrikade die Luft rein ist.
Nö, garnicht. Roland wird Zeuge wie ein besonders großer Bestigor (4 Trefferpunkte!) den alten Mann hinter der Barrikade erreicht…
…und den wehrlosen Mann niederstreckt.
Das Problem ist jetzt ziemlich offensichtlich (abgesehen von der Tatsache, dass die Tiermenschen gerade einen Dorfbewohner getötet haben) – der Stadtplatz ist voller Gegner, und da die größten und schlimmsten von ihnen alle direkt hinter den Barrikaden sitzen, ist es unmöglich, sie auf der linken Seite zu umgehen, ohne in einen Kampf verwickelt zu werden. Also stellt Roland sich dem großen Bestigor auf eigene Faust entgegen, um den Rückzugskorridor offen zu halten.
Hier ein Überblick:
Zur Rechten haben wir den großen Bestigor und Roland, beide im Kampf verstrickt. In der Mitte oben überzeugte Prügler endlich den Priester, ihm zur Barrikade zu folgen. Tasha war bereit, alle möglichen tödlichen Zaubersprüche auf die Bestien zu entfesseln, aber die mächtige Todeswolke von vorhin scheint ihre magischen Kräfte vorerst erschöpft zu haben. Notgedrungen verlegt sie sich darauf, die Stadtbewohner in Sicherheit zu bringen. Yorimasus Situation ist zunehmend problematisch. Er und die beiden Dorfbewohner laufen Gefahr, von zwei herannahenden Tiermenschenhorden abgeschnitten zu werden.
Prügler schließt sich Roland im Nahkampf gegen den riesigen Bestigor an. Derweil führt Tasha drei der Dorfbewohner in Sicherheit hinter die Gartenmauern des Anwesens.
Mit einiger Mühe gelingt es Roland schließlich die gigantische Bestie zu besiegen.
Plötzlich sieht alles irgendwie ganz in Ordnung aus. Das einzige Problem ist, Yorimasu und seine beiden zivilen Freunde in Sicherheit zu bringen.
… da beschließt Prügler, in seiner bekannt impulsiven Art die Situation zu lösen, indem er den nächstgrößten Kerl verprügelt. Die Tiermenschen haben nix über für Zweikämpfe und stürzen sich zu viert auf Prügler. Roland muss ihm zu Hilfe kommen.
Prügler wird muss ordentlich was einstecken (besonders schlimm: als er versucht, den Schlag des Bestigors mit seinen Armen zu blocken, renkt die Wucht des Schlages ihm die Schulter aus), und es sieht nicht gut aus. Der Ork sieht seinen Fehler und versucht zu entkommen, aber der Bestigor holt ihn ein und Prügler wird auf der Stelle getötet.
Dank seines Schildes gelingt es Roland zumindest, sich vom Feind zu lösen und zusammen mit Tasha in das befestigte Herrenhaus zu fliehen.
Sie können kaum etwas anderes tun, als zuzusehen, wie Yorimasu sein Bestes tut durchzubrechen, bevor er völlig abgeschnitten wird.
Mit dem Mut der Verzweiflung erledigt er noch einen Tiermenschen per Pfeilschuss und sprintet dann mit seinen Schutzbefohlenen zur Barrikade.
Ein einzelner Tiermensch löst sich aus der Gruppe, jagt ihm hinterher…
…holt ihn ein, und streckt ihn nieder.
Hier ein Überblick zum Ende des Spiels:
Die Tiermenschen schaffen es den Dorfplatz komplett zu überrennen. Prügler und einen der Dorfbewohner haben sie erschlagen. Yorimasu (der noch am Leben sein könnte) und zwei Dorfbewohner werden gefangengenommen und das allgemeine Plündern des Dorfes beginnt. Zumindest haben Tasha und Roland von Metternich es mit drei Dorfbewohnern in Sicherheit geschafft.
Das Herrenhaus stellt für die Tiermenschen eine uneinnehmbare Festung dar. Außerdem haben sie ohnehin wenig Interesse an weiteren Kämpfen, wo das Dorf Trondberg jetzt ja geplündert werden kann. Immer mehr der abscheulichen Kreaturen tauchen auf.
Nachbetrachtung
Grr. Prügler direkt in den nächsten Bestigor rennen zu lassen war KEINE gute Idee. Gerade als die Dinge einigermaßen in Ordnung aussehen, lasse ich mich zu solchem Quatsch hinreißen. Diese Bestigors sind einfach wirklich hart.
Dann ist da noch die Sache mit Yorimasu, der von der feindlichen Übermacht abgeschnitten wurde. Sicher, grade einem fernkämpfer kann sowas leichter passieren, aber das war unglücklich. Es war in der Phase des Spiels, in der wir sehr vorsichtig werden und nur jeweils einen Aktivierungswürfel warfen, was ich immer frustrierend finde. Die Dinge verlangsamen sich einfach, und es fällt mir schwer mich davon zu überzeugen, dass es tatsächlich so viel hilft, den Gegner in Schach zu halten. Das bedeutet nur, dass wir nicht vom Fleck kommen. An Punkten, an denen wir es tun sollten. Statistisch gesehen ist es wahrscheinlich das Richtige, aber in der Hitze des Gefechts hat es etwas leicht Frustrierendes.
Das Gute ist, dass drei der Dorfbewohner gerettet wurden und auch zwei Charaktere. Das ist so ziemlich ein 50%iger Erfolg. Was recht ernüchternd ist. Beim nächsten Mal korrigieren wir das.
Hoffentlich hat euch dieser Spielbericht gefallen. Bis zum nächsten Mal!