Heute dachte ich, ich mach mal was Anderes und schreibe über einige Brettspiele schreibe, die ich kürzlich gespielt habe.
So gern ich Miniaturenspiele spiele, so viel Zeit verbringe auch damit, Brettspiele zu spielen. Hier einige Spiele, die ich kürzlich gespielt habe, zusammen mit einigen Gedanken dazu. Nicht zuletzt, weil Weihnachten vor der Tür steht und die Leute vielleicht nach Ideen für Geschenke suchen.
Root
Genre: Asymetrisches Strategiespiel, Siegpunktabrechnung am Ende
Spieler: 4
Spiellänge: 120 Minuten
Komplexität: Nun… es ist nicht leicht, reinzukommen. Nicht zuletzt, weil sich alle Fraktionen komplett anders spielen.
Root ist ein Hit-Spiel dieses Jahres. Es ist ein 4-Spieler-Spiel um die Kontrolle des Waldes. Der Knackpunkt daran ist, dass es völlig asymmetrisch ist, was bedeutet, dass die Fraktionen alle ganz unterschiedlich agieren und auch vollkommen unterschiedlich an Siegpunkte kommen.
Die Fraktionen sind (aus dem Gedächtnis, Entschuldigung, wenn ich mich an ein Detail falsch erinnere): Die Vögel, die früher das Waldland kontrollierten, aber von den Katzen auf ein einziges Nest zurückgeschlagen wurden. Die Katzen kontrollieren derzeit den Wald, und haben überall Werkstätten errichtet. Dann haben wir die Woodland Alliance, eine Art Untergrundgruppe, bestehend aus allen möglichen Lebewesen, die darauf abzielen, das Katzenregime zu stürzen. Die vierte Fraktion ist ein abenteuerlustiger Waschbär, der über das das Brett wandert, Quests macht, Ausrüstung von den anderen Spielern kauft, etc.
Das ganze „Fraktionen spielen sich unterschiedlich“ ist sehr wahr. Alles in allem ein wirklich lustiges Spiel. Es ist nicht wirklich für Kinder geeignet (aufgrund der Komplexität der Regeln), und erfordert Rücksichtslosigkeit. Lasst euch sich nicht vom knuddeligen Design täuschen – es ist ein hartes Spiel, ist aber auch sehr spaßig.
Milito
Genre: Kartenbasiertes Spiel zu Schlachten in der Antike
Spieler: 2
Spiellänge: 30-60 Minuten
Komplexität: Locker-flockig
Hier haben wir ein interessantes Spiel, das ich erst gestern kennengelernt habe. Milito ist ein leichtes Kartenspiel von PSC Games in dem antike Schlachten dargestellt werden
Das Setup ist ziemlich einfach – das Schlachtfeld wird durch fünf auf dem Tisch liegende Geländekarten definiert, von denen jede entweder Ebene, Wald, Hügel, unwegsames Gelände usw. ist, die entweder keine Effekte haben oder bestimmte Truppentypen bevorzugen. Diese Karten stellen Teile des Schlachtfeldes dar. Das Ziel des Spiels ist es, drei oder mehr dieser Abschnitte zu Beginn des Zuges zu kontrollieren.
Die Armee der Spieler wird durch ihre Kartenhand repräsentiert. Jede Karte repräsentiert eine Einheit (verschiedene Arten von Infanterie, Kavallerie und Spezialeinheiten wie Elefanten) oder einen Anführer. Die Spieler beginnen mit einer vollen Hand, erhalten aber nur ein paar Karten pro Zug zurück, so dass Sie diese Ressource verwalten müssen. Ansonsten gehen ihnen im Laufe des Spiels die Optionen aus.
In seiner Runde kann der Spieler Truppen auf Schlachtfeldabschnitten einsetzen. Normalerweise ist dies mit Kosten verbunden, wenn du also eine Einheit schwerer Infanterie einsetzen willst, musst du eine weitere Karte aus deiner Hand auf den Ablagestapel werfen. Der Kampf zwischen gegnerischen Truppen, die um einen Schlachtfeldabschnitt kämpfen, vergleicht den Angriffswert des Angreifers mit dem Verteidigungswert des Verteidigers. Zusätzlich spielen beide Spieler eine Karte verdeckt aus und decken sie gleichzeitig auf, die die Kampfwerte weiter modifizieren. So kommt das Spiel komplett ohne Würfel aus.
Abgesehen von den Truppen und Anführern selbst, kostet das Kämpfen die Spieler also auch weitere wertvolle Karten.
Das sind nur die Grundregeln. Es gibt zusätzliche Dinge wie Anführerboni, Ausweichmanöver, die auf der Geschwindigkeit der betreffenden Einheit basieren, Flankenangriffe von einem Schlachtfeldabschnitt auf einen gegenüberliegenden Nachbarabschnitt und so weiter. Dennoch schafft es das Spiel, alles sehr einfach und unaufwändig zu halten.
Die Box enthält sechs Fraktions-Decks bzw. drei historische Paarungen (Makedonische Griechen – Perser, Republikanische Römer – Karthager, Kaiserliche Römer – Briten). Ahistorische Paarungen können gespielt werden, wenn Spieler das wünschen.
Wirklich nette Regeln, hübsche Illustrationen von Peter Dennis, feine Sache.
Bohnanza
Genre: Wirtschafts-/Strategiespiel mit einer Menge Verhandeln
Spieler: 3-5
Spiellänge: 100 minutes
Komplexität: Simpel, aber teuflisch
Am Schluss noch zu einem Klassiker. Bohnanza wurde 1997 veröffentlicht und wurde ein großer Hit, wie die etwa eine Million Erweiterungen, alle mit Bohnenwortspielen benamst, zeigen.
Die Spieler übernehmen die Rolle von Bohnenbauern mit jeweils zwei Bohnenfeldern (mit der Option, ein Drittes zu kaufen). Es gibt 8 Bohnenarten mit unterschiedlicher Seltenheit im Spiel, und die Spieler müssen um Bohnenarten feilschen, um sie sie auf ihre Felder setzen und schließlich auf die profitabelste Weise verkaufen können.
Ohne zu sehr auf die Mechanismen des Spiels einzugehen, kann man es so zusammenfassen: Bohnanza ist ein Spiel um Strategie und Verhandlungen. Das bedeutet viel Interaktion zwischen den Spielern, was immer nett ist. Es ist nicht das kürzeste Kartenspiel, aber es macht wirklich Spaß. Eines meiner Lieblingsspiele.
So viel zu drei Brettspielen, die ich kürzlich gespielt und genossen habe. Ich hoffe,dass ich einen guten Überblick geben konnte, und dass ihr den Artikel interessant gefunden habt!